Erfolgreiche Wiederansiedlung der Flussperlmuschel

gemeinsam mit dem Naturschutz Bund und der Wasserbehörde Bayern macht sich Malte Meinck bekannter Kissinger Goldschmied stark für eine vorsichtige Wiederansiedlung der ausgestorbenen Flussperlmuschel im Bereich Liebfrauensee und dessen Quellbach.

Diese früher in allen Bächen und Seen Unterfrankens einheimische Muschelart ist eine große Süßwasser-Muschelart, die in Deutschland vom Aussterben bedroht ist. Die Verschmutzung der Gewässer und die Verdrängung der Bachforelle als Wirt der Larven sorgt seit über 100 Jahren für den extremen Rückgang der Flussperlmuschel.

Seit dem 16. Jahrhundert wurden in der Flussperlmuschel in ganz Deutschland wunderschöne Naturperlen gefunden. Zur Zeit der deutschen Kleinstaaten und Fürstenhöfe bis zum 18. Jahrhundert wurden sie teilweise angesiedelt und effektiv geschützt. Das Recht zur Suche nach Perlen besaßen nur Fürsten und Könige. Vor 300 Jahren waren Perlmuschelbänke mit mehr als tausend Tieren pro Quadratmeter bekannt und sorgten für einen regen Nachschub der gefragten Naturperlen.

Heute gibt es nur noch minimale Bestände der Flussperlmuschel in wenigen Flüssen. Eine natürliche Vermehrung konnte seit vielen Jahren nicht mehr nachgewiesen werden. Es gibt aber mehrere Bemühungen zur künstlichen Vermehrung und Wiederansiedlung. Eine davon wird von Schmuck Atelier Meinck in Bad Kissingen initiiert.

Die Perlenliebhaber Ute und Malte Meinck konnten in Kooperation mit der Wasserbehörde und dem Naturschutz für die Wiederansiedlung der Flussperlmuschel als Pilotprojekt nutzen. Heute kommt in Bad Kissingen die kommerzielle Nutzung der Flussperlmuschel und die Renaturierung des Liebfrauensee und seiner Quelle perfekt zusammen, denn die Wiederansiedlung der Muscheln hat noch andere positive Effekte: als Reinheitszeichen und Kontrollinstanz. Im Zuge der Ansiedlung konnte auch die vom Aussterben bedrohte Bachforelle zurückgebracht werden: als Wirt der Muschellarven ist sie für die Zucht unerlässlich.

In diesem Pilotprojekt sind auf 10m 50 Flussperlmuscheln (5 Flussmuscheln auf 1Meter) genehmigt worden. Die erste Ernte nach 3 Jahren hat vor 2 Wochen stattgefunden und Malte Meinck konnten mit Stolz die ersten 7 Perlen ernten. Die Perlen sind zwischen 2 und 4 mm groß, besitzen eine zart goldene Farbe und einen feinen Lüster. Die Flussperlen sind ohne Kern im traditionellen Verfahren durch Einsetzen eines Spenderepithels ins Mantelgewebe der Muschel gezüchtet worden.

7 Perlen sind nicht viel. Aber sie sind ein Anfang! Die Idee hinter dem Projekt:

Die Wiederansiedlung der Flussperlmuschel soll in weiteren passenden Gewässern erfolgen: Der Juwelier als Naturschutzpartner mit der Möglichkeit, eigene Perlen in kleinen Mengen zu züchten.

Auf einem Kilometer Flusslauf könnten in Zukunft 500 bis 1.000 Süßwasserperlen im Jahr gezüchtet werden. Falls Schmuck Atelier Meinck 50 weitere Projekte mit Partnern und geeigneten Gewässern findet, könnten in Zukunft bis zu 50.000 Perlen im Jahr produziert werden.

Das wird sicherlich kein großer kommerzieller Erfolg. Für eine lokale Umweltschutzmaßnahme mit großem PR – Wert und einer einzigartigen kleinen Perlenkollektion aber eine spannende Idee!

Falls Sie Interesse an einem Pilotprojekt in Ihrer Region haben fordern Sie über info@flussperlmuschel.bay weitere Infos an. Wir prüfen mit Ihnen und Ihren örtlichen Behörden, ob sich ein fließendes Gewässer in Ihrer Nähe für die Wiederansiedlung der Flussperlmuschel eignet.

 

Hintergrund Informationen zur Flussperlmuschel
Sie kann ein Alter von bis zu 250 Jahren erreichen und zwischen 8 und 14 cm groß werden. In der Regel wird sie in Deutschland 60 bis 100 Jahre alt.
In der Strömung lässt sie das Wasser durch ihre Kiemen fließen und filtert dabei Nahrungspartikel heraus. In ökologisch intaktem Umfeld bildet die Flussperlmuschel Kolonien. Bekannte historische Vorkommen bestanden bis zu den industriebedingten starken Flusswasserverschmutzungen in Sachsen, Bayern und in Nordrhein-Westfalen.